Weather Diary
Serie, Bleistift auf Papier / series, pencil on paper 65 x 50cm, 2012-2015
Die Arbeit Weather Diary befasst sich mit den atmosphärischen Elementen des Himmels, den man täglich prüfend begutachtet, weil er uns Menschen auf die eine oder andere Weise permanent beeinflusst. Die Serie besteht aus sieben Zeichnungen, die an sieben aufeinanderfolgenden Tagen bzw. Wochentagen entstanden sind und jeweils Wetter- und Wolkenformationen in einem gewissen Zeitraum dokumentieren. Die diffusen und flüchtigen Gebilde sind in prägnanter und doch sensibler Machart festgehalten und überschneiden und überlagern sich gegenseitig auf dem Blatt aufgrund der vorgegebenen Zeitspanne. Obwohl naturalistisch dargestellt, bergen die Motive doch per se eine gewisse Abstraktion, die man aus eigener Erfahrung vom Beobachten der Wolken kennt: sie lässt einen Dinge erkennen und hineininterpretieren, wie sie nur die individuelle Phantasie zustande bringt. Auf der einen Seite verortet die Studie den Betrachter durch die konstante Beobachtung eines Ausschnitts des Himmels von einem Punkt aus, auf der anderen Seite gibt die Zeichnung keine nähere Information preis, wo sich der Aussichtspunkt befindet bzw. befand, als das Bild entstand. Die in Schreibmaschinenartiger Schrift gefasste Angabe von Wochentag und Uhrzeit rechts unten im Bild täuscht eine chronologisch präzise Dokumentation vor, die gar nicht existiert, durch den Entstehungsprozess an sich ja gar nicht existieren kann. Wie bei einer Mehrfachbelichtung lässt die Künstlerin viele einzigartige Momentaufnahmen zu einem einzigen fiktiven Ablauf verschmelzen, den nur das anmaßende Auge des Betrachters nachvollziehen zu glauben scheint.